Bei zwei Qualifikationsrennen haben die deutschen Kanuten Gelegenheit, sich für die internationalen Höhepunkte zu empfehlen. Der SCN ist mit 14 Kanuten dabei.

Thomas Krause

Neubrandenburg Unzählige Kilometer auf dem Oberbach, Paddeln bei Wind und Regen sowie vier Wochen Trainingslager in Portugal – am kommenden Wochenende wollen sich die Kanuten des SC Neubrandenburg eine erste Belohnung für die Schufterei der vergangenen Wochen holen. In Duisburg stehen die ersten Qualifikationsrennen des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) für die internationalen Aufgaben in diesem Jahr an. Zwei Wochen später folgt Quali-Nummer 2.

Die SCN-Paddler um Bundesstützpunktleiterin Lisa Schiffer sind in Nordrhein-Westfalen mit 14 Sportlern und einigen Ambitionen am Start. Vor allem im Juniorenbereich sehen Lisa Schiffer und Trainerkollege Clemens Paarmann große Chancen, SCN-Athleten in den DKV-Kader zu bekommen. Kim Iva Albrecht, Ferdinand Bertram, Theodor Schultz und Hannes Grambow hatten sich bereits im Vorjahr für die WM- und EM-Aufgaben qualifiziert und sollten es auch in dieser Saison schaffen. „Sie sind alle gut drauf, sie können es wieder schaffen. Wir sind sehr optimistisch“, sagte Lisa Schiffer.

Die Europameisterschaft der Junioren findet in diesem Jahr in Bratislava (Slowakei), die Weltmeisterschaft im bulgarischen Plowdiw statt. Zu den Hoffnungsträgerinnen zählt auch Amy Zendt, die im Trainingslager gerade ihren 18. Geburtstag feierte und bereits im Vorjahr bei den Olympic-Hope-Games in Polen gute Leistungen zeigte. „Anders als in den Vorjahren mit Corona hatten wir dieses Jahr bisher mit viel weniger Krankheiten und damit mit Trainingsausfällen zu kämpfen“, sagte die Leiterin des Kanu-Stützpunktes.

Nach schwierigen Monaten steht derweil U23-Paddlerin Wiebke Glamm sozusagen vor einem Neustart. Sie hat ihre Polizeiausbildung abgebrochen und studiert mittlerweile an der Neubrandenburger Hochschule. „Dass Wiebke wieder mehr zu Hause trainieren kann, tut ihr gut“, sagte Lisa Schiffer. Wiebke Glamm, die 2021 in Portugal WM-Silber mit dem deutschen K4 (U23) geholt hatte, möchte nun wieder an alte Leistungsstärke anknüpfen. Die dreitägigen Wettkämpfe in Duisburg beginnen an diesem Freitag.

Seine sportliche Laufbahn beendet hat indes Nils Globke, der sich auf sein Studium konzentrieren will. Der SCN-Kanute war im Vorjahr mit dem K4 noch einmal U23-Europameister geworden. Für Globke war 2024 auch das letzte Jahr in der U23. Seine Perspektiven, in den Olympiakader zu rutschen, waren eher gering. „Nils hat sich deshalb neue Ziele in seinem Leben gesucht“, sagte Lisa Schiffer.