Kanurennsport steht schon immer für eine vielfältige Ausbildung. Während des „normalen“ Trainingsalltags paddeln wir nicht nur. Wir machen Krafttraining mit richtig viel Gewicht. Wir machen Körperkrafttraining, auch das ist bei dem ein oder anderen mit viel Gewicht verbunden. Wir gehen laufen, oder wie die Leichtathleten zwinkernd zu uns sagen „Die Kanuten stampfen wieder durch den Wald“. Wir machen Beweglichkeitstraining, wir laufen Skilanglauf, wir fahren Ergometer, wir machen Yoga, und, und, und.
Und das ist jetzt unser Vorteil. Auch wenn wir unser geliebtes Boot zurzeit einsam in der Halle liegen lassen müssen, können wir trainieren.
Hier und heute wollen wir ein paar unserer Sportler vorstellen und zeigen, wie das „Homeoffice“ eines Sportlers abläuft.
Maxi Unruh
Unsere Maxi ist eine absolute Kämpferin. Unter normalen Trainingsbedingungen zeigt sie dem ein oder anderen Jungen in der Trainingsgruppe, das „Größe“ für sie nichts mit „Größe“ zu tun hat! Denn auch wenn sie vielleicht noch etwas zart für eine Kanutin ist, ist sie schon flink unterwegs! Beim Laufen ist sie immer vorn dabei, beim Körperkrafttraining kämpft sie bis zum Ende und das sind super Voraussetzungen für eine Kanutin. Im Moment verbringt Maxi ihr Training im heimischen Garten und macht dort Körperkraft gemeinsam via Skype mit weiteren Kanuten des SCN. Außerdem geht sie jeden Tag Laufen oder macht Sport auf dem Ruderergometer.
Theodor Schultz
Theo ist der jüngste unter den hier vorgestellten Athleten. Nichts desto trotz zeigt er in manchen Trainingseinheiten schon, dass er gut bei den ein Jahr älteren Sportlern mithalten kann. Fleißig und gewissenhaft geht Theo sein Training auch in der aktuellen Situation an. Zuhause macht er täglich gemeinsam mit Sportkameraden vom SCN eine Stunde Körperkraft via Skype, geht Laufen, Rudern oder fährt auf dem Balkon Fahrradergometer.
Lucy Marlow
Lucy trainiert nun schon seit fast zwei Jahren bei uns und besucht das Sportgymnasium. Schnell war klar, dass Körperbeherrschung und Ehrgeiz zu ihr gehören, genauso wie fast immer ein Lächeln im Gesicht. Zuhause trainieren fällt auch ihr nicht schwer. Gemeinsam mit älteren Kanuten trainiert auch sie via Skype täglich ihre Körperkraft. Außerdem geht sie Radfahren und Laufen. Besonders vorbildlich ist, dass sie auch regenerativ für ihren Körper sorgt, indem sie jeden Abend 30 Minuten Dehnung macht. Da können sich besonders die großen Jungs & Mädels noch etwas abgucken, die nicht unbedingt Fans davon sind.
Franz Austinat
Unser Canadierfahrer hat seine Wurzeln in Schwerin und hat dort bei der KRG Schwerin das Canadierfahren erlernt. In der aktuellen Situation hat es ihn wieder auf die heimischen Gewässer zurückgebracht, wo er fleißig trainiert. Franz konnte im vergangenen Jahr schon Erfolge zur Deutschen Meisterschaft erkämpfen und ist gemeinsam mit seiner Canadier-Crew Deutscher Meister im C4 geworden. Außerdem konnte er einen 3. Platz im C1 belegen.
Doch diese Erfolge haben ihn nicht vom Weg abgebracht. Ganz im Gegenteil. Franz zeichnet sich durch die Eigenschaften Fleiß, Sorgfalt und großen Ehrgeiz aus. Dies setzt er auch jetzt wieder um. Täglich geht er Laufen und macht gemeinsam mit seiner Skypegruppe Körperkraft. Außerdem genießt er es paddeln zu dürfen und macht das ebenfalls täglich. Am Abend gibt es noch eine private physiotherapeutische Behandlung von der Mama. Sehr gut, weiter so!
Lia Zinzow
Lia ist eine bemerkenswerte junge Frau. Bis September vergangenen Jahres stieg die 9. Klässlerin noch beinahe täglich in ihr Kajak ein. Aufgrund verschiedener Tatsachen änderte sich das von heut auf morgen und sie ging mutig an das Thema „Canadierfahren lernen“ ran. Schnell hatte sie den Dreh raus, blieb im Boot und trainierte eifrig den Winter durch. Fleiß, Mut und Ehrgeiz treiben sie an und lassen eine steige Leistungsentwicklung erkennen. Zurzeit ist das Paddeln leider nicht möglich, aber das macht nichts. Lia hält sich fit. Tägliches Körperkrafttraining, Lauf, Radfahren oder Inline-Skating sorgen für den Erhalt der Ausdauer und der Muskulatur. Lia, wir glauben ganz fest an dich und daran, dass du schnell wieder an deine Leistung anknüpfen wirst. Bleib mutig und fleißig und du wirst sehen, was du alles schaffen kannst!
Erik Jendersie
Erik trainiert schon seit vielen Jahren bei uns. Der ehemalige Triathlet hat seinen Weg bei uns stets vorangetrieben und hat es im vergangenen Jahr geschafft, auch dem DKV ins Auge zu springen und wurde in die erste Etappe des Bundeskaders berufen. Diese Tatsache war Ansporn und ist es bis heute. Die Disziplingruppe der Kajak-Herren zählt hinter hervorgehaltener Hand als das „härteste Pflaster“ im Kanurennsport – aber nur, weil es mehr Kajak-, als Canadierfahrer in Deutschland gibt, das Training bleibt für alle gleich hart. Nichtsdestotrotz lässt sich Erik nicht abschrecken. Der Kampf ist eröffnet – gegen die Einschränkungen durch Corona und gegen sich selbst. Als ehemaliger Triathlet kennt er sich mit dem Radfahren bestens aus und kann das auch jetzt wieder in sein tägliches Training einbauen. Außerdem stehen natürlich Laufen und Krafttraining auf dem Plan. Als ein „Großer“ leitet er seine Skypegruppe zum Teil gut an und geht mit gutem Beispiel vorran. Eine alte Hantel und eine Bank in der Garage wurden kurzerhand umgebaut und dienen nun als stetiger Trainingspartner. Erik, halte durch, auch du wirst bald wieder im Boot sitzen und über das Wasser fliegen können!
Vanessa Stramke
Vanessa zählt schon zu unseren älteren Sportlerinnen. Sie ist im vergangenen Jahr bereits international bei den Olympic Hope Games gestartet und kam mit neuen Erfahrungen und neuen großen Zielen zurück. Auch wenn in diesem Jahr (wahrscheinlich) kein internationaler Nachwuchswettkampf mehr stattfinden wird, ist das für Vanessa kein Grund sich auszuruhen. Im heimischen Malchin kann die ehemalige Sportlerin des Malchiner Kanuclubs viel machen. Radfahren, Laufen, Körperkraft im Garten und sogar paddeln. Dank neuer Technologie, können Trainingseinheiten auch aus der Ferne vom Trainer gut beurteilt werden und ein Feedback zum Training gegeben werden.
Vanessa beweist, dass Corona kein Grund ist, seine Ziele aus den Augen zu verlieren, sondern genau dann zu trainieren, wenn andere vielleicht nicht die Möglichkeit haben – und zwar genauso zielstrebig und bewusst, wie immer.
Paavo Schewe
Paavo sieht und merkt man sein Alter nicht an. Nicht nur, dass er schon groß gewachsen ist, auch seine Einstellung zum Leben als Sportler, ist bemerkenswert. Strebsam, konzentriert und unermüdlich trainiert er schon, trotzdem er noch zu unseren jüngeren gehört.
Auch im Heimtraining profitiert er von seinen Eigenschaften. Ein strukturierter Alltag aus Schule und Training trotz Corona – das bringt ihn voran. Laufen oder Radfahren, tägliches Körperkrafttraining und manchmal sogar ins Boot einsteigen und „Kilometer schrubben“ zählt zum aktuellen Stundenplan des Neubrandenburgers. Und auch die Dehnung steht des Öfteren am Abend an, um dem Körper nochmal etwas Gutes zu tun. Mit seinem Fleiß konnte er im vergangenen Jahr bereits Deutscher Meister im K2 zusammen mit seinem Freund Jonas Ratsch werden. Außerdem schaffte er es ganz allein, einen 2. Platz im Kanumehrkampf zu erzielen. Bleib so fleißig Paavo, und dein Weg wird noch lang sein!
Annette Wehrmann
Annette ist unsere derzeit älteste Kanurennsportlerin beim SCN und das mit gerade mal 18,5 Jahren! Zurzeit ist sie im heimischen Ilsenburg im Harz, um zu trainieren. Ihr erstes Jahr in der Leistungsklasse hatte sie sich zwar anders vorgestellt, doch das ändert nichts an ihren Zielen. Ehrgeiz, Fleiß und immer mit Power und 100%, das ist ihr Geheimrezept. Und das können sie zur Zeit auch nicht die Berge im Harz aufhalten! Laufen oder Radfahren, Paddeln, Körperkraft und eine extra Einheit Klimmzüge stehen täglich auf dem Programm. Die 12. Klässlerin schafft alles. Ihr eigener Antrieb ist riesig und so trotzt sie der Situation und kommt hoffentlich ganz bald wieder zurück nach Neubrandenburg, zurück zu Freunden und Verbündeten.
Jonas Ratsch
Last, but definitely not least! Jonas!
Das “Letzter sein” gehört nicht zu ihm – ganz im Gegenteil! Im vergangenen Jahr wurde Jonas im K1 und im K2 (gemeinsam mit Paavo) Deutscher Meister und das waren wahrscheinlich nicht die letzten Titel, die er erkämpft hat. Selbstverständlich fällt diese sportliche Leistung nicht vom Himmel. Immer da, immer bereit, immer fleißig. Unermüdlich und ehrgeizig zieht der ehemalige Athlet vom WSV Neustrelitz auch jetzt wieder seine Runden Zuhause auf heimischen Gewässern. Außerdem lässt er es sich nicht nehmen bei diesem tollen Wetter in der Natur zu sein, um Radzufahren und zu laufen. Tägliches Körperkrafttraining via Skype stehen auch für Jonas auf dem Plan und gehören mittlerweile zum Alltag. Obwohl er noch gar nicht so alt ist, leitet der 15-Jährige seine Gruppe manchmal schon gut an und motiviert zum Training. Denn das Gute am Vereinssport ist die Gemeinschaftlichkeit. Gemeinsam Erfolge feiern, heißt auch gemeinsam durch schwere Zeiten zu gehen. Das hat er begriffen und ist auch für andere da, ohne seine eigenen Ziele dabei aus dem Blick zu verlieren.
Jonas, wir stehen voll & ganz hinter dir und sind auch für dich da in dieser schweren Zeit.
Nachdem hier nun eine kleine Auswahl unserer Sportler hier vorgestellt wurde, sei gesagt, dass das noch längst nicht alles war. So viele Gesichter, so viele sportbegeisterte, ehrgeizige und tolle Athleten, die sich hinter dem SCN-Logo „verstecken“. Sie alle wollen nur eins – gewinnen, heute, morgen und jeden Tag aufs Neue. Gegen sich und gegen Konkurrenten! Und wir wollen das auch und unterstützen jeden einzelnen.
Damit auch Sie, liebe Leser, einen kleinen Einblick in die Talente von morgen bekommen, werden wir Ihnen in den kommenden Wochen jedes einzelne hier vorstellen. Seien Sie bereit und freuen Sie sich über die kleinen Geschichten.
Bleiben Sie gesund!